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Seamless Mobility scheitert allzu oft am „Faktor Mensch“

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simeonov_2020_webBei der 15. Runde der Diskussionsreihe twenty.twenty war das Thema „Seamless Mobility“. Trotz brütender Hitze sind am Dienstag Verkehrsinteressierte und die twenty.twenty-Community der Einladung von A1 und The Gap gefolgt, um darüber zu sprechen, warum die einzelnen Verkehrselemente oftmals nicht so zusammenspielen, wie das technisch schon möglich wäre. Emil Simeonov von der FH Technikum Wien stellte in seinem Eingangsstatement fest, dass es bereits viele gute Ansätze gibt, einzelne Verkehrsmittel mithilfe von Telekommunikationstechnologien zu intermodalen Verkehrskonzepten zu verbinden. Die Umsetzung größerer Lösungen erfolgt aufgrund der vielfältigen Interessenslagen der einzelnen Player im Verkehrssystem aber eher zögerlich. Am Podium herrschte Einigkeit: der limitierende Faktor ist der Mensch.

„Das Verkehrssystem ist wahrscheinlich das mit Abstand komplexeste nichtlebende System.“ Für Emil Simeonov, Leiter des Master-Studiengangs Intelligent Transport Systems an der FH Technikum Wien und studierter Mathematiker, ist diese Komplexität eine interessante Herausforderung. Das Interesse an der Materie lässt seiner Meinung nach zu wünschen übrig. Der Zulauf bei der Ausbildung in diesem Feld ist vergleichsweise gering. Generell beklagt Simeonov, dass „Verkehr die zweitbehäbigste Thematik nach der Bildung“ ist. Dabei gäbe es gerade in dem Bereich dringende Aufgaben zu lösen. Neben der Umweltbelastung, die der nach wie vor dominierende motorisierte Individualverkehr mit sich bringt, nennt Simeonov vor allem die hohe Zahl der Verkehrstoten. An technischen Lösungen mangelt es nicht. Im Bereich der so genannten ITS (Intelligent Transport Systems) wurden in den vergangenen Jahren viele interessante Pilotprojekte realisiert, die zur besseren Steuerung von Verkehr, zu mehr Intermodalität und auch zu mehr Sicherheit eingesetzt werden können. Ein großflächiger Einsatz lässt aber auf sich warten. „Es ist letztlich ein volkswirtschaftliches Problem. Für betriebswirtschaftliche Lösungen fehlen die Geschäftsmodelle“, meint Simeonov.

Hausaufgaben machen

Auch Verkehrsexperte Markus Gansterer, Experte für Verkehrspolitik beim VCÖ, findet  lobende Worte für die technischen Entwicklungen der Branche und vor allem für die vielen Apps, die in den vergangenen Jahren entwickelt wurden, um den Menschen die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel einfacher zu machen. Für ihn stehen aber viel grundlegendere Fragen im Vordergrund. Vor allem in der Stadtplanung müsse man Sorge tragen, dass Menschen ihre alltäglichen Wege größtenteils „unmotorisiert“ zurücklegen können. „Klar ist, es braucht ein gutes Angebot von Öffentlichem Verkehr, Fahrradinfrastruktur, Bike- und Carsharing, damit neue Technologien überhaupt etwas vernetzen können. Mobilität wird sich stark in Richtung Dienstleistung entwickeln. Alle Verkehrsmittel und Services, die Mobilität ohne Autobesitz ermöglichen, sollten sich als Einheit betrachten und möglichst eng kooperieren, egal ob in Verkehrsplanung oder gemeinsamer Produktentwicklung.“

Seamless Mobility darf kein Nerd-Thema sein

Martin Habacher, Social Media Berater und Rollstuhlfahrer, schilderte, wie er sich im Internet relativ barrierefrei bewegen kann. „Behindert werde ich erst, wenn ich aus dem Web rausgehe.“ Gerade für ihn als Rollstuhlfahrer sind Informationen über die Schnittstellen zwischen einzelnen Verkehrsmitteln von elementarer Bedeutung. Wenn er weiß, dass ein Ubahnaufzug gerade gewartet wird, kann er seine Route anderes planen und gegebenenfalls bei einer anderen Station aussteigen. Apps und mobile Anwendungen werden derzeit aber nur von einem technikaffinen Publikum genutzt. Der nächste Schritt muss sein, die Informationen, die derartige Services bieten, auch in anderer Form zur Verfügung zu stellen, um mehr Menschen damit zu erreichen. Habacher sieht in den Apps aber nicht nur praktische Tools, sondern vor allem gute Möglichkeiten, zu zeigen, was technisch realisierbar ist und damit die vielen Player am Mobilitätssektor zu mehr Kooperation im Sinne einer „Seamless Mobility“ zu bewegen.

Dieser Nachbericht wurde auch als Presseaussendung versandt.


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